Kommasetzung und Satzstrukturen

Hier findest du folgende Themen:

Haupt- und Nebensätze

Unser Sprachgerüst sind die Sätze. Man unterscheidet zwischen Hauptsätzen, Nebensätzen und Wortgruppen.

Der Hauptsatz (HS) ist der Kern jeder Satzkonstruktion. Er enthält mindestens ein finites Verb (Verb in einer konjugierten Form), und dieses steht an zweiter Stelle im Satz (ausser bei Frage- oder Befehlssätzen).

Er kauft ausschliesslich online ein. HS

Sehr oft ist von einem Hauptsatz ein Nebensatz (NS) abhängig (oder mehrere). Dabei kann er vorangestellt, nachgestellt oder auch eingeschoben sein. Im Nebensatz steht das finite Verb immer am Schluss.

Direkt vom Hauptsatz abhängige Nebensätze nennt man Nebensätze 1. Grades.

Weil er wenig Zeit hat, NS kauft er ausschließlich online ein. HS

Wortgruppen

Wortgruppen wie Partizipgruppen oder Infinitivgruppen können satzwertig sein, müssen aber nicht. Präpositionalgruppen sind nicht satzwertig. Die Satzwertigkeit ist Bedingung dafür, dass eine Gruppe durch ein Komma abgetrennt wird.

Partizipgruppe, Komma freiwillig:

Vom Sturm überrascht, suchten die Wanderer einen Unterstand.

Erweiterte Infinitivgruppe, Komma zwingend (vgl. nächste Seite):

Sie las friedlich in ihrem Buch, ohne sich vom Lärm stören zu lassen.

Präpositionalgruppe, kein Komma (vgl. unten):

Nach einer langen Pause nahmen sie die Arbeit wieder auf.

Komma

Kommas gliedern die Sätze. Wer gut vorliest, setzt in der Regel automatisch dort ab, wo ein Komma stehen muss. Die Kommaregeln hier im Detail zu besprechen, würde den Rahmen sprengen, deshalb einige Hinweise:

Zwischen Wörtern oder Wortgruppen, die in einer Aufzählung stehen, setzt man ein Komma. Konjunktionen wie und, oder, sowie, beziehungsweise ersetzen das Komma.

Er bestellt eine Cola, einen Burger sowie Pommes.

In einem Vergleich steht vor als nur dann ein Komma, wenn nach als ein Nebensatz oder eine Infinitivgruppe folgt. «Reine» Vergleiche brauchen kein Komma.

Er ist älter als seine Schwester.

Am Satzanfang stehende Wortgruppen mit einer Präposition, die meist eine Zeitangabe, eine Ortsangabe, eine Begründung oder eine Schilderung des Modus ausdrücken, setzt man nicht mit einem Komma ab.

Trotz ihrem grossen Einsatz verpasste sie den Sieg.

Nachgestellte Bestimmungen von Personen, oft Funktionen, werden zwischen Kommas gesetzt. Solche Kommas kann man sich vorstellen wie Klammern: Es braucht immer zwei davon.

Herr Meier, unser Lehrer, fällt diesen Monat krankheitshalber aus.

Das Komma trennt Haupt- und Nebensätze voneinander ab. Im Satzgefüge braucht es immer dort ein Komma, wo Haupt- und Nebensätze oder zwei Nebensätze aufeinandertreffen. Man kann diese Kommas als eine Art Scharniere verstehen. Wenn ein Nebensatz in einen Haupt- oder Nebensatz eingeschoben wird, muss auch am Ende des eingeschobenen Nebensatzes ein zweites Komma gesetzt werden.

Er ist nach Hause gegangen, weil er sich krank fühlt.

Als Infinitivgruppe bezeichnet man eine Wortgruppe, die eine Verbgrundform mit zu enthält sowie weitere Teile. In den meisten Fällen ist das Komma vor einer Infinitivgruppe freiwillig. Es lohnt sich aber, sich die drei Fälle zu merken, in denen man ein Komma setzen muss:

  • wenn die Infinitivgruppe von einem Nomen abhängt

Ich hätte jetzt Lust, nach Hause zu gehen.

  • wenn die Gruppe mit um, ohne, statt, ausser, als, anstatt erweitert ist

Er verliess das Lokal, ohne zu bezahlen.

  • wenn im Hauptsatz auf die Gruppe verwiesen wird

Sie freut sich darauf, mehr Zeit zu haben.

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