UCR / GCR

UCR (Under Color Removal)

= Unterfarbenreduktion / Buntaufbau

Bei UCR werden in den Tertiärfarben Schwarzanteile teilweise durch Schwarz ersetzt. Dadurch wird Druckfarbe eingespart und der Gesamtfarbauftrag reduziert. Dadurch wird auch die Farbannahme im Nass-in-Nass-Druck verbessert.

Im Gegensatz zu GCR wird bei UCR nur ein Teil der Schwarzanteile ersetzt und dies auch nur im Bereich der Dreiviertel-Töne bis in den Tiefen. UCR findet also nur in den dunklen Bildbereichen statt, was zu einem sogenannten Skelettschwarz bzw. einem kurzen Schwarz führt.

Tonwerte bei verschiedenen UCR-Varianten

keineschwachstarkmaximum
Cyan100%90%70%0%
Magenta100%80%60%0%
Gelb100%80%60%0%
Schwarz100%90%90%100%
Total400%340%280%100%

Visueller vergleich

Hier der direkte Vergleich der vier Kanäle einmal mit GCR und einmal mit UCR Separation. Sehr gut ersichtlich:
Das Skelettschwarz des Buntaufbaus (UCR). Da das Schwarz nur in den Tiefen eingesetzt wird, ist auch deutlich mehr Auftrag in den Farbkanälen sichtbar. 

Das genaue Gegenteil sieht man bei GCR. Da alle Grauteile des Bildes im schwarzen Kanal enthalten sind, befindet sich darin viel Zeichnung. Die Farbkanäle sind entsprechend weniger kontrastreich. 

GCR (Grey Component Replacement)

= Unbuntaufbau

Bei GCR werden sämtliche Unbuntanteile im Bild durch einen entsprechenden Anteil Schwarz ersetzt. Buntfarben werden nur noch gebraucht um Farbnuancen zu erzeugen.

Der Unbuntaufbau führt dazu, dass einzig der Schwarz-Auszug vollständig ist und die bunten Farben als Skelett-Auszüge vorliegen.

Vorteile des Unbuntaufbaus liegen insbesondere bei einem reduzierten Gesamtfarbauftrag und bei einer höheren Graustabilität. Vielfach geht jedoch in den Tiefen Kontrast verloren.

UCA

= Under Color Addition

Bei einem starken GCR liegt der Gesamtfarbauftrag oft unter 250%. Das führt zu einem ungenügenden Bildkontrast. Um diesen zu verbessern wird bei der Unterfarbenzugabe in den neutralen dunkeln Bildstellen wieder ein Anteil der CMY-Farben hinzugegeben. UCA ist somit genau das Gegenteil von UCR.

UCR–GCR

UCR (Buntaufbau)GCR (Unbuntaufbau)
WirkungsbereichMitteltöne bis Tiefen in den neutralen Farbenalle Tonwerte in den Tertiärfarben
Gradation
starkes UCR



schwaches UCR

maximales GCR mit UCA


starkes GCR ohne UCA


Starkes GCR mit UCA und einschränkendem GFA
EinsatzgebietTiefdruck, hohe Qualität, VerpackungenZeitungsdruck, Illustrierte, Akzidenzdruck
  • Beim Tonwert ab dem beim UCR das Schwarz einsetzten (oder die CMY-Farben bei UCA). Ein niedriger Einsatzpunkt hilft zwar bei der Stabilisierung der Graubalance, wirkt sich aber viel eher auch auf die nicht neutrale Bildbereiche aus. Der Einsatzpunkt liegt deshalb meist bei 50–60%.
Werden in den Tiefen alle vier Druckfarben volltonig übereinander gedruckt, erhält man einen GFA von 400%. Bei einem solch hohen GFA sind die Trocknungszeiten lang und das Farbannahmeverhalten nicht optimal. Darum wird der GFA normalerweise mit Hilfe von UCR oder GCR reduziert. Unterschiedliche Druckverfahren haben unterschiedliche maximale GFAs:
  • Bogenoffset, gestrichen: 300–340%
  • Rollenoffset: 280–300%
  • Zeitungsdruck: 240–280%
  • Der Kontrastumfang ist die Differenz der Dichtewerte des hellsten und dunkelsten Bildteils. Wird der GFA reduziert, reduziert sich auch der maximal mögliche Kontrastumfang. In der Praxis ist dies aber erst unter einem GFA von 280% störend.
    Durch eine Erhöhung des Schwarzanteils kann der Kontrastumfang zudem wieder erhöht werden.

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