Wortartenbestimmung

Unterteilung in 5 Wortarten

Die Bestimmung erfolgt am besten stufenweise nach dem Ausschlussverfahren.

«Ich schreibe auf dem Tablet einen sehr langen Brief an meinen Vater.»

Erste Unterscheidung: Ist das Wort veränderbar – nicht veränderbar?
Was nicht veränderbar ist, gehört in die Kategorie Partikeln (mehr dazu weiter unten).

  • auf
  • sehr
  • an

Innerhalb der Gruppe der veränderbaren Wörter folgt die nächste Unterscheidung:

Ist das Wort nach der Zeit oder nach dem Fall veränderbar? Veränderbar nach der Zeit sind die Verben.

  • schreibe (jetzt)

Alle noch bleibenden Wörter sind nach dem Fall veränderbar. Die weitere Ausgliederung erfolgt nach dem Geschlecht

Hat das Wort ein festes Geschlecht, oder ist das Geschlecht veränderbar? Wörter mit festem Geschlecht sind Nomen.

  • Tablet (das, sächl.)
  • Brief (der, männl.)
  • Vater (der, männl.)

Nach dem Geschlecht veränderbar sind letztlich noch zwei Gruppen: Pronomen und Adjektive. Hier sind die Kriterien zur Unterscheidung

  • Steigerbarkeit
  • Deklinationsarten
  • Stellung im Satz
  • Möglichkeit, als Stellvertreter zu stehen

Adjektive lassen sich steigern (groß, größer, am größten), haben zwei Deklinationsarten (ein großer Hund, der große Hund), und man kann sie zwischen den Artikel und das Nomen stellen (das neue Haus).

  • langen (lang, länger, am längsten; zwischen einen und Brief gestellt)

Pronomen können als Begleiter oder als Stellvertreter eines Nomens, einer Person stehen. Eine wichtige Gruppe der Pronomen bilden die Artikel.

  • ich (Stellvertreter)dem (Begleiter, Artikel zu Tablet)
  • einen (Begleiter, Artikel zu Brief)
  • meinen (Begleiter zu Vater)

Feineinteilung Partikeln und Pronomen

Die Wortarten Partikeln und Pronomen werden wegen ihrer Vielfältigkeit noch weiter unterteilt.

Zu den Partikeln zählen:

Präpositionen bestimmen den Fall der Wörter, vor denen sie stehen. Zum Beispiel:

  • neben, unter, hinter, mit, bei (mit Dativ)
  • ohne, für, durch, gegen (mit Akkusativ)
  • während, wegen, mittels (mit Genitiv)

Konjunktionen verbinden Gleichrangiges oder leiten Untergeordnetes ein.

  • und, oder, sowie, aber, sondern (beiordnend)
  • dass, ob, weil, wenn, solange (unterordnend)

Interjektionen sind Ausrufe, die nicht im formulierten Satz eingebaut sind.

  • ja, nein, oje, danke, pfui

Adverbien umfassen alle anderen Partikeln.

  • sehr, fast, nie, immer
  • oben, unten, rechts links
  • abends, danach, zurzeit

Die Pronomen lassen sich in 10 Untergruppen einteilen. Dabei können gleiche Wortformen unterschiedliche Funktionen haben und deshalb verschiedenen Gruppen angehören:

Personalpronomen stehen für die handelnden Personen in allen Fällen.

  • ich           mir              mich     (Wer?   Wem?   Wen?)
  • du            dir               dich
  • er             ihm             ihn
  • sie            ihr               sie
  • es             ihm              es
  • wir           uns              uns
  • ihr            euch            euch
  • sie            ihnen           sie

Reflexivpronomen weisen auf die handelnde Person zurück.

  • mir            
  • dir
  • sich   
  • uns      
  • euch    
  • sich (einander)
  • mich
  • dich
  • sich
  • uns
  • euch
  • sich (einander)

Possessivpronomen bezeichnen, wem etwas gehört (to possess = besitzen).

  • mein
  • dein
  • sein/ihr
  • unser
  • euer
  • ihr

Artikel stehen in der Regel als Begleiter vor einem Nomen. Sie sind bestimmt oder unbestimmt. Sie können mit einer vorangehenden Präposition verschmelzen.

  • der, die, das (bestimmt)
  • ein, eine, ein (unbestimmt)
  • ins, aufs, zur, im, zum, beim (s immer ohne Apostroph)

Demonstrativpronomen zeigen auf jemanden oder etwas, sind meist betont.

  • der, die, das
  • dieser, diese, dieses
  • jener, jene, jenes
  • solcher, solche, solches
  • derselbe, dieselbe, dasselbe
  • derjenige, diejenige, dasjenige

Relativpronomen leiten Nebensätze ein, die sich auf eine vorhergehende Person oder Sache beziehen, manchmal auf den ganzen vorhergehenden Teilsatz.

  • der, die, das
  • welcher, welche, welches
  • wer, was

Interrogativpronomen fragen nach Personen oder Sachen (frz. interroger = ausfragen). Nur diese Fragewörter sind Pronomen, alle anderen sind Adverbien (z.B. warum, wann, wohin).

  • wer, wessen, wem, wen
  • was, wessen(was), was
  • welche

Bestimmte Zahlpronomen umfassen alle Grundzahlen (Kardinalzahlen). Zahlpronomen werden kleingeschrieben.

  • eins … 999999

Indefinitpronomen bezeichnen etwas Unbestimmtes, häufig eine unbestimmte Anzahl.

  • man, kein, niemand, etwas, nichts
  • manche, alle, einige, beide
  • allerhand, genug, irgendwelche
  • ein paar, ein bisschen

Pronomen – gross oder klein?

Pronomen werden grundsätzlich kleingeschrieben. Das gilt insbesondere für Zahlpronomen und Indefinitpronomen.

Davon ausgenommen sind die Höflichkeitsformen Sie mit allen Entsprechungen.

Warten Sie, ich trage Ihnen Ihren Koffer zum Bahnhof!

Ausgesprochene Nominalisierungen können ebenfalls grossgeschrieben werden.

Er ist ein Niemand. Er sieht nur das eigene Ich. Wir fielen ins Nichts.

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